








Claude Boucher, katholischer Priester und Künstler in Malawi, ist eine Schlüsselfigur in der Bewahrung der kulturellen Identität des Landes. Mit der Gründung des Kungoni Centre of Culture and Art, auch bekannt als Mua Mission im Dedza-Distrikt, hat er einen bedeutenden Beitrag zur Erforschung und Erhaltung der Chewa-Kultur geleistet. Das Zentrum hat sich zu einem wichtigen Anlaufpunkt für lokale Kunst, Tradition und kulturelle Bildung entwickelt.
Besonders intensiv beschäftigte sich Boucher mit den religiösen Praktiken und Ritualen der Chewa. Im Mittelpunkt seiner Forschung stand der Gule Wamkulu, ein Geheimbund, der durch seine beeindruckenden Maskentänze bekannt ist. Seine detaillierten Studien mündeten in mehrere Publikationen, die heute als wertvolle Dokumentationen dieser traditionellen Kultur gelten.
Doch Boucher bewahrte nicht nur, er förderte auch: Im Kungoni Centre schuf er einen Raum, in dem lokale Künstler ihre Fertigkeiten entwickeln und weitergeben können. Durch Workshops und Bildungsprogramme wird das Kunsthandwerk gestärkt und die Gemeinschaft unterstützt.
In seinem Buch „Wenn Tiere singen und Geister tanzen“ nimmt Boucher die Leser mit auf eine faszinierende Reise in das Herz der Chewa-Kultur. Er beleuchtet die Bedeutung der Rituale, entschlüsselt die Symbolik der Tänze und Masken und gibt tiefgehende Einblicke in die spirituellen und philosophischen Grundlagen dieser Traditionen. Sein Werk ist nicht nur eine Hommage an das kulturelle Erbe Malawis, sondern auch ein wertvoller Beitrag zum interkulturellen Verständnis.